Sechzehnter Hochzeitstag steht für die Saphirhochzeit. Wie doch die Zeit verrinnt! Das Hochzeitsfoto ist Hochglanz - immer noch - nur die Angetrauten sind nach 16 Ehejahren schon etwas angegilbt, nicht wahr? Dafür ist das verflixte siebente Jahr schon neun Jahre lang vorbei, doch die Protagonisten diverser Ehekräche auch am sechzehnten Hochzeitstag immer noch anwesend und bei bester Gesundheit (?!).
Wenn Sie in den Spiegel blicken, sehen Sie Geheimratsecken (beim Mann) und "Strähnchen" (bei der Frau), die das erste Grau überdecken sollen? Das ist eben so bei Mittvierzigern, es sei denn Sie haben Anfang Zwanzig geheiratet und sind erst grade mal Ende Dreißig - also noch taufrisch und - wie Politiker und Journalisten Ihnen gerne aufdrücken wollen - "in der Rushhour" des Lebens.
Doch nehmen Sie`s nicht krumm: Auch Singles kriegen Glatzen und graue Haare, wenn sie in die Riege der Fab Fourties aufrücken - einsam natürlich - Sie aber kriegen diese Insignien des Älterwerdens gemeinsam, denn Sie sind ein Paar. Sie feiern immerhin schon Ihren sechzehnten Hochzeitstag - also die Saphirhochzeit. Ist diese Bezeichnung etwa ein zarter Hinweis darauf, daß jetzt ein Schmuckstück für die Frau an Ihrer Seite fällig wäre, die immerhin bereit war, sechzehn Jahre ihres Lebens an Sie zu verschwenden? Hmm, das hängt in Zeiten der Wirtschaftskrise wohl davon ab, wie leer Ihr Kühlschrank und wie prall gefüllt Ihr Portemonnaie ist. In Zweifelsfällen reicht ein Menü beim Italiener, um Ihre Gattin zufriedenzustellen, vorausgesetzt, der Gebäudetrakt, wo der Italiener mal zu finden war, wurde inzwischen nicht von einem windigen Coffee Shop bezogen.
Es soll auch Frauen geben, die sich anläßlich ihres sechzehnten Hochzeitstages mit einem Ring aus dem Kaugummiautomaten zufrieden geben, weil sie schlicht und einfach Verständnis dafür aufbringen, dass ihr Göttergatte im Zeitalter der Globalisierung kein wertvolleres Steinchen zu erwirtschaften vermag als eben einen billigen Glasstein aus dem Reich der Mitte. Die Übergabe des Rings findet dann vielleicht mit dem vagen Versprechen statt, nach Ende der Wirtschaftskrise würde der echte Saphir nachgeliefert. Doch letztlich ist dies unerheblich, denn in Wahrheit sind es die inneren Werte, die zählen. Wenn Ihre Herzen lauter wie Saphire und Ihre Seelen in Einklang sind, ist es egal, welchen Stein Sie anlässlich Ihres sechzehnten Hochzeitstags am Finger tragen.