Was ist eine Anekdote zur Hochzeit?
Unter Anekdote verstehen wir eine Begebenheit oder Ereignis im Leben eines Menschen. Im Bezug zur Hochzeit ist eine Anekdote ein besonderes Geschehnis auf einer Hochzeit oder einer Hochzeitsfeier.
Grundsätzlich gilt es zu der Textform der Anekdote einige Grundlagen zu beachten. Eine Anekdote erzählt immer sehr kurz gefasst in einer übertreibenden Art (Personen werden "scharf" charakterisiert), und endet mit einer Pointe.
Sie ersetzt dadurch den oft zum Nachteil des Erzählers umgewandelten unbeliebten Hochzeitswitz. Es geht dabei nicht darum, eine besonders interessante Begebenheit in der Vergangenheit literarisch ansprechend aufzubereiten, sondern vielmehr darum etwas lustiges, eine komische Situation oder eine ungewöhlniche Beobachtung auf humorvolle Art und Weise zu präsentieren. Kurz gesagt: Eine Anekdote muss eine knappe Form haben, um das Ziel der Pointe gekonnt wirken zu lassen.
Natürlich muss man bei einer Hochzeit besonders achtsam sein, eine treffende Situation aus der Vergangenheit zu finden um gut zu vermitteln was man sagen will. Am besten geht das, indem man sich überlegt was einem auffällt oder was unfreiwillig schon ein wenig komisch ist.
Praktisch lässt sich auch ein "Running Gag" zum Aufpeppen der Anekdote verwenden, bei welchen man ein Thema wieder aufgreift, das schon lange in der Beziehung der Kommunizierenden als belustigend empfunden wird oder womit man sich neckt. Ein Thema ist schnell gefunden, wenn man sich z.B. fragt wie die Heiratenden als Kinder waren, wie Ihre Persönlichkeit war, wie sie sich verändert haben oder doch noch immer die gleichen Eigenschaften wie als Kind besitzen.
Dazu eignet es sich gut, einmal mit den Eltern zu sprechen, jedoch können auch Freunde eine gute Quelle für die kleine Anekdote auf der Hochzeit sein. Hat man seine Quellen und Ideen einmal beisammen, sollte man zwingend ein Konzpt haben, was man aussagen will. Was will ich bewirken? Warum ist diese Begebenheit komisch? Ein Text der möglichst viele Familienmitglieder und Freunde anspricht, rundet das Ganze ab.
Letztendlich richtet sich der Aufbau der Anekdote für die Hochzeit danach, dass zuerst eine Einleitung kommt, die ruhig auch etwas emotional fröhlich sein darf, dann die Erzählung an sich (z.B., könnte ein Vater darüber sinnieren, dass er nun nicht mehr der Größte in der Familie ist), und zum Schluss natürlich die Pointe, die mit einem simplen Satz gemeistert wird. Das eigentliche Erfolgsgeheimnis der Anekdote auf Hochzeiten ist jedoch dies: Je persönlicher, desto besser.
Adam und Eva
Als die Eva den Adam
sich zu ihrem Manne nahm,
Ob die da Verlobung machen,
oder sich ins Fäustchen lachten?
Eva hat sich heut verlobt,
und ihr Freund hat nicht getobt,
weil es kein zweites Frauchen gibt,
das er so wie Eva liebt!
Dem Brätigam
Wo du nan wandelst, da wandle ich auch,
da folg ich und bin es zufrieden;
vom ersten Kuß bis zum letzten Hauch-
nun werden wir nimmer geschieden;
vom seligen "Ja" vor dem Traualtar
bis zum bittern "Ade" an der Totenbahr!
Wir bleiben beisammen hienieden.
Karl Gerok
Der goldenen Braut
Der holden Baur zu Ehren
ein volles Glas zu leeren
wird niemand mir verwehren,
auch stimmen alle fröhlich ein:
Die schöne Braut soll glücklich sein!
Volkstümlich
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